WM 2006 in Deutschland
Die WM 2006 fand nach 1974 zum zweiten Mal in Deutschland statt und ging als „Sommermärchen“ in die Geschichtsbücher ein. Die Weltmeisterschaft war rundum perfekt und bot neben einer hervorragenden Organisation auch eine fantastische Stimmung im ganzen Land, die sich besonders durch die zahlreichen Public-Viewing-Events widerspiegelte. Das Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ hätte treffender nicht sein können. Deutschland musste sich bei der WM im eigenen Land mit Platz 3 zufrieden geben, während Italien zum vierten Mal Weltmeister wurde. Das Auswärtstrikot der deutschen Elf war Rot-Schwarz.
Das deutsche Team bei der WM 2006
Mit blütenweißer Weste hatte Deutschland die Gruppenphase überstanden: Im Eröffnungsspiel feierte man einen ungefährdeten 4:2-Erfolg gegen Costa Rica, es folgte ein 1:0-Last-Minute-Sieg gegen Polen und ein souveränes 3:0 gegen Ecuador. Mit voller Punktzahl, breiter Brust und getragen von einer wahren Euphoriewelle, die durch ganz Deutschland schwappte, ging es ins Achtelfinale gegen Schweden. Die Elf von Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte gegen die Skandinavier wenig Mühe und gewann dank eines Doppelpacks von Lukas Podolski mit 2:0. Im Viertelfinale wartete Argentinien und das Spiel im Berliner Olympiastadion war ein echtes WM-Highlight. Nach 90 Minuten stand es 1:1 und nachdem keine weiteren Treffer in der Verlängerung fielen, musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Dort sorgte DFB-Keeper Jens Lehmann mit einem kleinen Zettel für viel Aufsehen, auf den angeblich kurze Informationen zu den argentinischen Schützen standen. Der Griff in die psychologische Trickkiste hat sich ausgezeichnet und Lehmann parierte zwei Elfer, während alle deutschen Schützen verwandelten.
Doch im Halbfinale platzte der deutschen Traum vom WM-Titel im eigenen Land auf ganz bittere Weise. In Dortmund unterlag die DFB-Auswahl Italien durch zwei späte Tore in der Verlängerung mit 0:2. Für einen versöhnlichen Abschluss sorgte immerhin der 3:1-Erfolg im Spiel um Platz 3 gegen Portugal.
Italien bewies hingegen im WM-Finale gegen Frankreich die besseren Nerven und setzte sich im Elfmeterschießen mit 5:3 durch. Für den negativen Höhepunkt sorgte Zinedine Zidane, der sich von Marco Materazzi provozieren ließ und diesen mit einem Kopfstoß vor die Brust niederstreckte.
Der DFB-Kader der WM 2006
14 Gerald Asamoah (FC Schalke 04)
13 Michael Ballack (FC Bayern München)
18 Tim Borowski (Werder Bremen)
3 Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin)
8 Torsten Frings (Werder Bremen)
9 Mike Hanke (VfL Wolfsburg)
23 Timo Hildebrand (VfB Stuttgart)
15 Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart)
4 Robert Huth (FC Chelsea)
2 Marcell Jansen (Borussia Mönchengladbach)
12 Oliver Kahn (FC Bayern München)
5 Sebastian Kehl (Borussia Dortmund)
11 Miroslav Klose (Werder Bremen)
16 Philipp Lahm (Bayern München)
1 Jens Lehmann (Arsenal London)
17 Per Mertesacker (Hannover 96)
21 Christoph Metzelder (Borussia Dortmund)
10 Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach)
6 Jens Nowotny (Bayer 04 Leverkusen)
22 David Odonkor (Borussia Dortmund)
20 Lukas Podolski (1. FC Köln)
19 Bernd Schneider (Bayer 04 Leverkusen)
7 Bastian Schweinsteiger (Bayern München)
Fazit WM 2006
Deutschland hat sich als hervorragender Gastgeber präsentiert und durch die Weltmeisterschaft sein Image im Ausland aufpolieren können. Auf den Straßen herrschte während der vier Wochen Volksfeststimmung, in allen WM-Städten feierten Fans aus allen Ländern der Welt friedlich miteinander und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, so dass die WM 2006 schnell die Bezeichnung „Sommermärchen“ weg hatte.
Sportlich waren die meisten WM-Spiele der Weltmeisterschaft primär von einer defensiven Grundordnung, Sicherheitsdenken sowie viel Taktik und Athletik geprägt. Besonders ab der Finalrunde gab es durchschnittlich nur wenige Tore in den Spielen zu sehen, die oftmals auch erst in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen entschieden werden mussten. Aus deutscher Sicht gehörten Miroslav Klose, der mit fünf Toren Torschützenkönig des Turniers wurde, sowie Kapitän Michael Ballack, Torwart Jens Lehmann, Philipp Lahm und Lukas Podolski zu den besten Akteuren.
Zu den größten Enttäuschungen der WM gehörte Brasilien, dass angeführt von einem pummeligen Ronaldo und schwachen Ronaldinho spielerisch blass blieb. Gegen Frankreich war im Viertelfinale Endstation. Aber auch vom englischen Star-Ensemble um Wayne Rooney, Frank Lampard und Steven Gerrard hatte man sich spielerisch mehr als das gebotene versprochen – raus im Viertelfinale. Soweit haben es die beiden Balkannationen Kroatien und Serbien & Montenegro gar nicht geschafft. Bereits in der Vorrunde strichen die mit hohen Ambitionen Nationen die Segel.
Das deutsche away-Trikot bei der WM 2006
Für die Weltmeisterschaft im eigenen Land wollte Trainer Jürgen Klinsmann rote Ausweichtrikots haben, so dass die schwarzen Vorgänger-Hemden kurzerhand aussortiert wurden. Hintergrund war die spezielle Bedeutung der Farbe Rot, die positives Denken und eine aggressive Spielweise symbolisieren sollte. Das away-Trikot war jedoch nicht ganz Rot, sondern hatte eine schwarze Applikation an der rechten Seite und am rechten Ärmel. Die drei Streifen, das Markenzeichen von Hersteller Adidas, verliefen in weißer Farbe auf der Ärmeloberseite.
Das DFB-Symbol mit Adler war Weiß und lag auf Höhe der linken Brust. Unmittelbar darüber wurden die drei goldenen WM-Sterne eingearbeitet.
Noch mehr rote DFB Auswärtstrikots gibts hier.