1992 wurde die Europameisterschaft in Schweden ausgetragen, bei der letztmals nur acht Mannschaften teilnahmen. Dabei sorgte Dänemark für einen Paukenschlag, die als Nachrücker für Jugoslawien, die aufgrund des Balkankonfliktes trotz erfolgreicher Qualifikation aus dem Turnier verbannt wurden, sensationell Europameister wurden. Im Finale bezwang „Danish Dynamite“ das favorisierte Deutschland mit 2:0. Die deutschen Auswärtstrikots bei der EM 1992 waren Grün.
Das deutsche Team bei der EM 1992
Deutschland, das erstmals bei einer EM als eine Nation antrat, zählte neben Frankreich zu den großen Favoriten bei der EM 1992. Das Team war gespickt mit hervorragenden Einzelspieler, von denen gleich acht (u.a. Brehme, Kohler, Häßler, Völler, Doll) bei italienischen Klubs unter Vertrag standen – damals der stärksten Liga der Welt. Zudem hatte Bundestrainer Berti Voigts noch mit Matthias Sammer, Stefan Effenberug oder Thomas Helmer vielversprechende Talente an Bord.
Doch in der Gruppenphase konnte die DFB-Auswahl nicht überzeugen. Im Auftaktspiel gegen die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) rettete Häßler mit einem späten Freistoßtor zum 1:1-Endstand einen Punkt, während man im zweiten Spiel beim 2:0-Erfolg gegen Schottland seiner Favoritenrolle gerecht werden konnte. Doch im letzten Gruppenspiel setzte es gegen die gewohnt starken Niederländer ein 1:3-Pleite, aber dennoch konnte sich Deutschland als Zweitplatzierter für das Halbfinale qualifizieren, wo man auf Gastgeber Schweden traf. Dank einer ordentlichen Leistung setzte sich die deutsche Elf souverän mit 3:2 durch. Häßler erzielte die Führung, Karl-Heinz Riedle legte zweimal nach.
Im Finale warteten nun die „Spaßkicker“ von Dänemark, die erst kurz vor Turnierbeginn für Jugoslawien nachrückten und sich daher nur sporadisch auf die EM vorbereiten konnten. Im Halbfinale, allein schon das Überstehen der Vorrunde war sehr überraschend, schaffte Dänemark eine Sensation, indem man die Niederlande aus dem Turnier kegelten. Damit war das dänische Fußball-Märchen aber noch nicht vorbei. Zwar war Deutschland im Finale anfangs die bessere und tonangebende Mannschaft, doch die Tore schossen die Dänen. Erst John Jensen und später Kim Vilfort und so war der 2:0-Erfolg perfekt und Dänemark feierten seinen ersten EM-Titel.
Alle Spieler des DFB bei der EM 1992:
Manfred Binz (Eintracht Frankfurt)
Andreas Brehme (Inter Mailand)
Guido Buchwald (VfB Stuttgart)
Thomas Doll (Lazio Rom)
Stefan Effenberg (Bayern München)
Michael Frontzeck (VfB Stuttgart)
Thomas Häßler (AS Rom)
Thomas Helmer (Borussia Dortmund)
Bodo Illgner (1. FC Köln)
Jürgen Klinsmann (Inter Mailand)
Andreas Köpke (1. FC Nürnberg)
Jürgen Kohler (Juventus Turin)
Andreas Möller (Eintracht Frankfurt)
Stefan Reuter (Juventus Turin)
Karlheinz Riedle (Lazio Rom)
Matthias Sammer (VfB Stuttgart)
Michael Schulz (Borussia Dortmund)
Andreas Thom (Bayer Leverkusen)
Rudi Völler (AS Rom)
Christian Wörns (Bayer Leverkusen)
Fazit EM 1992
Spielerisch war die EM 1992 in Schweden eher eine maue Angelegenheit. Die Spiele der Vorrunde boten wenig Spektakel und Attraktivität, was sich am besten durch die geringe Torausbeute von acht Treffern in acht Spielen belegen lässt. Erst in der Finalrunde wurden die Spiele unterhaltsamer und spannender. Ein weiterer negativer Aspekt waren die kleinen EM-Stadien in Schweden, so dass von einem Zuschauerandrang, wie eigentlich bei einer Europameisterschaft zu erwarten ist, nichts zu spüren war. Im Schnitt kamen in die vier Spielstätten knapp 28.000 Zuschauer pro Spiel.
Die skandinavischen Teams Dänemark und das Gastgeberland Schweden gehörten zu den positiven Überraschungen. Galten sie doch als krasse Außenseiter und kaum einer hätte ihnen das Überstehen der Gruppenphase, geschweige denn den EM-Titel zugetraut. Enttäuschend hingegen war der Auftritt von Frankreich, das trotz zahlreicher Starspieler wie Laurent Blanc, Eric Cantona oder Jean-Pierre Papin in der Vorrunde scheiterte. Übrigens genau wie England, die ebenfalls enttäuschten.
Zu den besten deutschen Spieler des Turniers zählten Thomas Häßler und Karl-Heinz Riedle.
Das deutsche away Trikot bei der EM 1992
Deutschland hatte bei der EM 1992 klassische grüne Auswärtstrikots im Gepäck, wobei es hier zu einem Novum kam: Denn erstmals wurde neben der Rückennummer auch der Nachname des jeweiligen Spielers auf der Rückseite des Trikots vermerkt, was seither zum Standard gehört. Als optisches Highlight wurde ansonsten auf dem deutschen Auswärtstrikot bei der EM 1992 die Deutschlandfahne auf beiden Ärmeln platziert. Zudem fanden sich die deutschen Farben im schwarzen V-förmigen Kragen wieder, an dessen vorderer Unterseite das Markenzeichen von Hersteller Adidas platziert wurde. Das runde DFB-Logo mit dem Bundesadler prangerte standesgemäß auf der linken Brustseite.